Mehr als 1200 Gäste beim Polizeipräsidium Mittelhessen
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Verkehrspräventionstag
für junge
Fahrerinnen und Fahrer
in Gießen |
Mehr als 1200 junge Menschen begrüßte Polizeipräsident Manfred Schweizer (Foto rechts) am Freitag, 2. September 2011 zu einem spannenden, vielseitigen und informativen Tag rund um die Verkehrssicherheit im Polizeipräsidium Mittelhessen.
Die eingeladenen Schülerinnen und Schüler der Oberstufen und Berufsschulen aus allen vier Landkreisen des Präsidiums besuchten den Verkehrspräventionstag im Rahmen von verkehrssicher-in-mittelhessen und der „Aktion BOB“.
Foto rechts: Polizeipräsident Manfred Schweizer begrüßt die Gäste des Präventionstages
„Es ist wirklich etwas Bemerkenswertes und Besonderes, wenn fast ausnahmslos alle Gäste einer Veranstaltung genau zu der Zielgruppe gehören, die verkehrssicher-in-mittelhesse mit der mittlerweile überaus bekannten Aktion BOB anspricht. Das mittelhessische Präventionsprogramm gegen Alkohol am Steuer dient der Erhöhung der Verkehrssicherheit und Reduzierung der alkoholbedingten Verkehrsunfälle und wendet sich vorrangig an die 18 bis 24 Jahre jungen Fahrerinnen und Fahrer und nur solche sind heute hier“, freute sich Schweizer und versprach einen erlebnis- und ereignisreichen Tag mit vielen Informationen und spektakulären Attraktionen.
Foto oben: Viele Gäste wohnten der Begrüßung durch Polizeipräsident Manfred Schweizer bei
Foto oben: Großer Andrang auf das Veranstaltungsgelände
Der besondere Dank des Polizeipräsidenten galt den vielen Partnern, Unterstützern und Förderern des Projekts und natürlich den Organisatoren des Projektmanagements bei der Direktion Verkehrssicherheit/Sonderdienste.
„Ohne ständige Motivation, Nachhaltigkeit und viel Engagement der Projektmitarbeiter und unterstützenden Firmen, Vereinen, Institutionen und Gastronomiebetriebe ließen sich weder ein solches Projekt dauerhaft etablieren noch ein derartiger ereignisreicher Tag durchführen. verkehrssicher-in-mittelhessen mit der „Aktion BOB“ ist überaus erfolgreich. Das belegen nachweislich die Zahlen der Unfallentwicklung seit der Einführung des Programms“, sagte Schweizer und zeigte sich sehr zufrieden.
Der Begrüßung schloss sich eine Podiumsdiskussion mit einem Verkehrssoziologen und Vertretern der Rettungsdienste, der DEKRA, der Justiz und der Polizei an, die inhaltlich auf den bevorstehenden Tag einstimmte. Jeder schilderte aus seiner Sicht die Ursachen und Folgen eines schweren Verkehrsunfalls sowohl für die Opfer selbst, als auch für Angehörige und Freunde.
Foto links: Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion
Das spektakulärste Highlight des Präventionstages war sicherlich der durch den freien Fall eines Autos aus fünfzehn Metern Höhe auf einen Baumstamm simulierte Unfall mit anschließender Rettungskette.
Foto rechts: Der nachgestellte Fall eines Autos
aus fünfzehn Metern Höhe auf einen Baumstamm
Foto rechts: Die Bergung und Versorgung des Unfallopfers
Die Feuerwehr setzte zur Bergung der täuschend echt geschminkten Unfallopfer sogar technisches Gerät ein. Sowohl der Crash als auch die anschließenden Aktionen hinterließen spürbare Eindrücke bei den Zuschauern.
„Obwohl schnell Hilfe da war, muss die Zeit den Opfern extrem lange vorgekommen sein.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass das Öffnen eines Autos so schwierig ist und so lange dauert.“ „Das gab ja einen ganz schönen Knall und das Auto sieht ziemlich kaputt aus.“ hieß es z. B. aus dem Zuschauerkreis.
Foto rechts: Das glücklicherweise
nur gestellte Unfallopfer
Nicht weniger beeindruckend war die Erfahrung auf dem Gurtschlitten. Die Kräfte die sich entfalten, wenn der Gurt einen von nur 10 bis 15 km/h abrupt auf 0 km/h abbremst, sind bereits unvorstellbar hoch und nicht durch Muskelkraft zu kompensieren. Ohne Gurt ist der Aufprall auf dem Armaturenbrett oder Lenkrad vorprogrammiert. Ein Abfangen mit den Armen klappt jedenfalls schon bei geringen Geschwindigkeiten nicht. Die Gesichter während der Fahrt und beim Aufprall sowie die vielfach gezeigten Reaktionen des Massierens der Schulter sprachen Bände und das obwohl der Gurtschlitten an diesem Tag mit „nur“ 7 km/h auf das Hindernis traf.
Foto links: Die Gesichter während der Fahrt und beim Aufprall sprechen Bände
„Mein Gott!“ bzw. „Unbeschreiblich. Beim Aufprall gab es einen regelrechten Schock!“ entfuhr es der 17-jährigen Jasmin und der 16-jährigen Simona, beides Schülerinnen der Friedrich-Feld-Schule in Gießen.
Egal ob mit dem Auto oder mit dem Motorrad - die durch den sogenannten Tunnelblick suggerierten Trunkenheitsfahrten in den Fahrsimulatoren und die damit verbundenen Folgen durch verspätete Reaktionen verursachten vielfach ungläubiges Kopfschütteln.
Jonas, 17-jähriger Motorradführerscheinbesitzer der Friedrich-Feld-Schule versuchte sich am Motorradsimulator und konnte es kaum glauben. „Die Menschen dort kommen einfach viel zu schnell von rechts nach links. Das erscheint realitätsnah und unlogisch“, sagte er.
Foto rechts: Andrang herrschte
beim Motorradsimulator
„Ich hab gemerkt, dass man hohe Schwierigkeiten hat, wenn man unter Alkoholeinfluss fährt. Mein Tipp: Nur ohne Alkohol ans Steuer. Ich trinke jedenfalls nichts vor Fahrtantritt“, sagte der 19-jährige Taner nach seiner Fahrt im Autofahrsimulator.
Foto links: Auch der Autofahrsimulator war ständig umlagert
Manch einer sah zumindest kurzfristig den Präventionstag aus einer völlig anderen Perspektive – er stand nämlich buchstäblich auf dem Kopf. Gleich zwei Überschlagsimulatoren standen bereit und ermöglichten diese neue Sichtweise. Die Befreiung aus solch einer ungewöhnlichen Position ist nicht einfach, doch die Testpersonen kamen dank entsprechender Anweisungen alle heil und ohne Blessuren aus dem Auto.
Foto rechts: Kopfstehen im
Überschlagsimulator
Kushtrim, ein 20-jähriger Auszubildender war sich nach seinem Test im Überschlagsimulator sicher, dass er in der Realität niemals in eine solche Situation geraten möchte. „Das Blut schießt in den Kopf. Man verliert die Orientierung. Das möchte ich so tatsächlich nie erleben“, sagte er.
Der 16-jährige Anil-Deniz meinte: „Nach zwei Runden ist man nicht mehr ganz beisammen. Das ist eine relevante Übung, die zur Fahrausbildung gehören sollte.
Foto links: Auch die beiden Schülerinnen der Friedrich-Feld-Schule probierten den Überschlagsimulator aus - Sara und Dilara wussten gar nicht worauf sie sich konzentrieren sollten
Herzlich zum Mitmachen eingeladen waren die Schülerinnen und Schüler auch am „BOB-Stand“. Mutige Tester der Rauschbrillen probierten, etwas zu greifen, mit Dartpfeilen die Scheibe zu treffen, mit einem Gokart durch einen Pylonenkurs zu fahren oder sich gegenseitig Bälle zuzuwerfen und zu fangen. Wer die Brille nicht trug, hatte dabei gut lachen, denn die Versuche scheiterten zum Teil kläglich. Wer anschließend durch die Spezialbrillen, die dem Träger den Blick eins alkoholisierten Menschen zeigen, schaute, verstummte schnell und wusste, warum sich die Tester mit der Erfüllung der einfachen Aufgaben so schwer taten.
Foto oben: Kettcar fahren mit der
Rauschbrille, eine ungewohnte Erfahrung
Foto links: Dart mit einer Rauschbrille -
die etwas andere Variante
Bei allem Spaß erkannte dort jeder den Hintergrund und Sinn dieses „Spiels“.
„Schon komisch, wenn ich mit meinen Freunden was trinke, spielen wir auch Darts und da treffe ich die Scheibe schon“,
sagte ein 18-jähriger Schüler der Theodor-Litt-Schule aus Gießen. Er war sich aber hinterher sicher, dass er bei solchen Folgen besser vor Fahrtantritt keinen Alkohol trinkt.
Gast beim BOB Stand war Nationalspieler und Quarterback der Marburg Mercenaries, Joachim (Jo) Ullrich. Der Sportler unterstützt die Aktion BOB von Beginn an.
Foto oben: Nationalspieler und Quarterback der Marburg Mercenaries, Jo Ullrich gab Autogramme für die Fans
Weitere Anziehungspunkte waren ein Truck zur Demonstration des „Toten Winkels“ bei Lastwagen, ein aktuelles Rallye-Wettbewerbsauto, ein Porsche Carrera Cup Auto und das oft nachdenklich angesehene originale Wrack eines Verkehrsunfalls aus dem Polizeipräsidium Mittelhessen, bei dem mehrere Insassen starben und die übrigen schwere Verletzungen erlitten.
Foto links: bewundert wurde auch ein
ausgestellter Porsche Carrera
Foto rechts: Wrack eines Verkehrsunfalls aus dem Polizeipräsidium Mittelhessen, bei dem mehrere junge Insassen starben mehr dazu
Foto links: Fahrzeug vom Racing Team Hildebrandt, das Geschwisterpaar unterstützt auch die Aktion BOB mehr
Die Landung des Polizeihubschraubers, eines Eurocopters 145, gehörte ebenso zum Präventionstag wie eine polizeilicher Motorradprüfstand mit Exponaten der Marke Eigenbau und Rollenprüfstand, der über die Möglichkeiten polizeilicher Zweiradkontrollen informierte.
Foto oben: nach der Landung konnte der Polizeihubschraubers, eines Eurocopters 145, besichtigt werden
Sogar die typischen themenbezogenen Workshops wie sie in Firmen, Schulen oder Ausbildungsbetrieben zur Vorstellung des Programms verkehrssicher-in-mittelhessen und der Aktion BOB durchgeführt werden, konnten Interessierte besuchen.
Dazu kamen noch eine Ausstellung polizeilicher Verkehrsüberwachungstechnik mit vielen Geschwindigkeitsmessgeräten, ein Stand der DEKRA und zahlreiche Informationen zur Verkehrssicherheit.
Foto links: Ein Test am polizeilichen Motorradprüfstand
Foto rechts: Auch mehrere Regenschauer konnten den Besucheransturm nicht mindern
Wer wollte konnte sich zudem bei dem Einstellungsberater der Polizei über den Beruf und die Einstellungsvoraussetzungen informieren.
Live Musik durch die Big Band der Liebigschule Gießen und die Schülercoverband Street 8 rundeten den Tag ab.
Foto oben: Big Band der Liebigschule Gießen
Foto rechts: Die Schülercoverband Street 8
Foto links: Wie viele BOB-Anhänger sind in diesem Glas,
das war die Frage eines Gewinnspieles
Polizeipräsident Manfred Schweizer beendete den offiziellen Teil des Präventionstages mit der Bekanntgabe der Sieger aus zwei Gewinnspielen.
Ali Sert aus Ehringshausen lag bei der Schätzfrage nach der Anzahl der knallgelben BOB- Schlüsselanhängern in dem großen Glas am BOB- Stand am nächsten an der tastsächlichen Zahl. Der 18-jährige gewann eine Sporttasche, einen Fußball und die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining.
Gleich drei Sieger gab es beim Gewinnspiel mit vier Fragen zur Verkehrssicherheit.
Foto oben: Die vier Sieger/-innen zu den beiden Gewinnspielen
Der erste Preis, zwei VIP-Karten für ein Wochenende der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft gestiftet von der DEKRA ging an die 25-jährige Stephanie Hinkel aus Wetzlar.
Den zweiten Preis, eine Ballonfahrt für zwei Personen von der Licher Privatbrauerei nahm die 21-jährige Sophie Görg aus Gladenbach in Empfang.
Über den dritten Preis, ein Action Abenteuerbox der Jochen Schweizer AG freute sich die aus Gießen kommende Zahra Zaher, 19 Jahre.
Alle Preisträger erhielten zusätzlich einen Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining.
verkehrssicher-in-mittelhessen mit der „Aktion BOB“ gehört mit zu den Gründen für den Rückgang der durch 18-24 Jahre alte Fahrerinnen und Fahrer verursachten, schweren Verkehrsunfälle. Vergleichende Statistiken, die im Verhältnis zum Land Hessen für Mittelhessen einen proportional höheren Rückgang ausweisen, belegen dies eindeutig!
Das Präventionsprojekt trägt demnach Früchte und die Polizei Mittelhessen wird es mit andauernder Motivation, Nachhaltigkeit und verschiedenen Aktionen fortsetzen. Dazu gehört dieser für mich sehr gelungene Verkehrspräventionstag für junge Fahrerinnen und Fahrer ausschließlich aus der Zielgruppe der Aktion BOB.
Ich freue mich sehr über die vielen Besucher und bedanke mich ausdrücklich bei allen Mitwirkenden für das Engagement und die Unterstützung“, sagte Polizeidirektor Manfred Kaletsch, (Foto links) Leiter der Direktion Verkehrssicherheit/ Sonderdienste und Projektleiter von verkehrssicher-in-mittelhessen.
Das Polizeipräsidium Mittelhessen bedankt sich bei mehr als 1200 Schülerinnen und Schülern der
- Gewerblichen Schulen und der Wilhelm-von-Oranienschule aus Dillenburg,
- der Friedrich-Feld-Schule, Liebigschule, Theodor-Litt-Schule und Herderschule aus Gießen,
- des Johanneum Gymnasiums aus Herborn, der staatlichen Berufsschule aus Karben inklusive der Außenstelle Steinmühle,
- der Käthe-Kollwitz-Schule und kaufmännischen Schule aus Marburg
- sowie der Käthe-Kollwitz-Schule, Werner-von-Siemens-Schule und Theodor-Heuss-Schule aus Wetzlar.
Flyer (PDF - 220 KB).
Berichte zum Präventionstag im Internet:
Das offizielle Video zum Präventionstag in Gießen
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Bericht: Martin Ahlich /
Bilder: Eberhard Dersch