zwei rote Pfeile zurück

Polizeipräsident Bernd Paul stellt innovativen Gurtschlitten in Gießen vor

 

Logo des Polizeipräsidiums Mittelhessen

Vorstellung des neuen

Gurtschlittens

am 08. Sept. 2017

in Gießen

Erster Einsatz beim BOB-Aktionstag am 15. September in Gießen

Die Polizei in Mittelhessen entwickelt gemeinsam mit Unterstützern und Sponsoren einen Gurtsimulator

Unter der Federführung des zwei rote Pfeile Polizeipräsidium Mittelhessen entstand in enger Zusammenarbeit mit der Theodor-Litt-Schule, der Technischen Hochschule Mittelhessen, der DEKRA sowie vielen anderen Unterstützern und Sponsoren, ein hochmoderner Gurtschlitten.

 

Polizeipräsident Bernd Paul stellte am Freitag, 08. Sept. 2017, gemeinsam mit Unterstützern und Sponsoren den innovativen Gurtschlitten vor.

Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul stellt innovativen Gurtschlitten vor
Foto: Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul stellt innovativen Gurtschlitten vor

Das Geheimnis erfolgreicher Verkehrsprävention liegt unter anderem in der Simulation gefährlicher Verkehrssituationen. Hier verdeutlichen Überschlagsimulatoren, Fahrsimulatoren oder eben ein Gurtschlitten spürbar die Gefahren im Straßenverkehr. Zum einen, um die Gefahren des Straßenverkehrs und deren Folgen erlebbar zu machen und zum anderen, diese auch nachhaltig in das Gedächtnis der Probanden zu verfestigen. Zu Verkehrspräventionstagen, Workshops oder Infoständen mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Mittelhessen auf externe Angebote zurückgreifen. Das geringe Angebot bei einer hohen Nachfrage führte oftmals dazu, dass kein Simulator eingesetzt werden konnte.

Ein Gurtschlitten vermittelt sehr eindrucksvoll die Kräfte, die bei einem Verkehrsunfall auf die Fahrzeuginsassen wirken und verdeutlicht dadurch die Notwendigkeit, den Sicherheitsgurt anzulegen.

Das verantwortliche Team der Polizei Mittelhessens rund um die Entwicklung des neuen innovativen Gurtschlitten mit v.l. Polizeipräsident a. D. Manfred Schweizer, Polizeipräsident Bernd Paul, Polizeidirektorin Gaby Häuser und PHK Dirk Brandau
Foto: Das verantwortliche Team der Polizei Mittelhessen rund um die Entwicklung des neuen innovativen Gurtschlittens mit v. l. Polizeipräsident a. D. Manfred Schweizer, Polizeipräsident Bernd Paul, Polizeidirektorin Gaby Häuser und PHK Dirk Brandau

 

Im Jahr 2016 registrierte das Polizeipräsidium Mittelhessen in den:

  • Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf sowie im Lahn-Dill-Kreis und dem Wetteraukreis
  • insgesamt ca. 23.000 Verkehrsunfälle.

Im Zusammenhang mit diesen Unfällen:

  • starben 31 Menschen,
  • hatten 750 Zusammenstöße schwerverletzte Personen zur Folge,
  • zogen sich Beteiligte bei 2.763 Kollisionen leichte Verletzungen zu.

Bei knapp 500 Unfällen waren Fahrzeuginsassen nicht angeschnallt:

  • das entspricht einem Anteil von über 2 Prozent.
  • In über 150 Kollisionen folgten leichte, bei mehr als 60 Unfällen schwere Verletzungen bei Beteiligten.
  • Drei Menschen verloren ihr Leben.

Polizeihauptkommissar Dirk Brandau entwickelte vor über zwei Jahren die Idee, einen transportablen Gurtschlitten für die Verkehrsprävention in Mittelhessen zu bauen. Erste Anregungen holte sich der Leiter der Geschäftsstelle des Verkehrspräventionsprojektes „verkehrssicher-in-mittelhessen“ während eines internationalen Austausches von Polizeiexperten in Polen. Die polnischen Kollegen verfügten über einen portablen Gurtschlitten, der unter Ausnutzung der Schwerkraft über eine „schiefe Ebene“ einen Aufprall simulierte. Insbesondere die „Handlichkeit“ dieses Gerätes hatte es Brandau angetan. So holte er nach und nach den Bereich Metalltechnik der Theodor-Litt-Schule, Experten der Dekra, Studenten der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), seinen damaligen Polizeipräsidenten Manfred Schweizer sowie weitere Unterstützer und Sponsoren ins Boot.

Der Leiter der Geschäftsstelle von verkehrssicher-in-mittelhessen, Polizeihauptkommissar Dirk Brandau, stellt die Entwicklunggeschichte des Gurtschlittens von der Idee bis zur Fertigung vor
Foto: Der Leiter der Geschäftsstelle von verkehrssicher-in-mittelhessen, Polizeihauptkommissar Dirk Brandau, 
stellt die Entwicklunggeschichte des Gurtschlitten von der Idee bis zur Fertigung vor

Schnell entwickelten die Beteiligten einen modularen Gurtschlitten, der entgegen der gängigen Systeme auf der Ebene lief und nicht die Erdanziehungskraft nutzte. Bereits erste Skizzen und Entwürfe sahen hierfür ein System bestehend aus einem Beschleunigungs-, einem Sitz-, einem Schienen- und einem Verzögerungsmodul vor.

 

  • Geleitet von Herrn Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Tripp von der DEKRA, übernahmen die Studenten der THM Michael Amend und Marc Kraft im Rahmen einer Bachelor-Thesis das Projekt „Konzeption eines Gurtschlittens zur Reproduktion unfallbedingter Fahrzeuginsassenbeschleunigung“, so dass die wissenschaftliche Begleitung des Projektes durchweg gegeben war. Unterstützt wurden sie von Herrn Holighaus, Student der Konstruktionstechnik der THM. 
  • Herr Carsten Schöffler brachte sein Know-how in Sachen Konstruktionstechnik und den dazugehörigen Sitzaufbau ein.
  • Von der Fa. Bahr Modultechnik GmbH stammen die Schienensysteme.
  • Die Fa. König Komfort- und Rennsitze GmbH spendete den Sitz.
  • Das Dämpfungssystem wird von der Fa. ACE Stoßdämpfer GmbH gestellt.
  • Die Kosten für das Stromversorgungskabel des Systems übernahmen die Stadtwerke Gießen.
  • Unter Leitung ihres Lehrers Markus Schlapp schweißten Schüler der Theodor-Litt-Schule die Untergestelle zusammen und übernahmen den Zusammenbau des Gurtschlittens.

 

Bei dem Gurtschlitten des zwei rote Pfeile Polizeipräsidiums Mittelhessen wird der ein auf einem Schienensystem befestigte Autositz mit einem Elektromotor variabel nach vorne beschleunigt und durch ein einstellbares Dämpfersystem wieder abgebremst. Somit sind individuelle Geschwindigkeitsunfälle und verschiedene Aufprallvarianten (Auto–Auto oder Auto-Hauswand etc.) darstellbar.

Der neue innovative Gurtschlitten der Polizei Mittelhessen
Foto: Der neue innovative Gurtschlitten der Polizei Mittelhessen

Angeschnallt im Sitz nimmt der Benutzer die Aufprallwucht, die bei einem Verkehrsunfall bereits im niedrigen Geschwindigkeitsbereich entsteht, auf und lernt dabei sehr schnell, dass ein bloßes Abstützen mit den Händen nicht mehr möglich ist. Nur das Anlegen des Sicherheitsgurtes kann ihn vor schwereren Verletzungen schützen.

Der Simulator ist kompakt in seinen Ausmaßen und relativ leicht im Gewicht. Das dreiteilige Untergestellund die restlichen Komponenten lassen sich problemlos auf einem Anhänger verstauen. Er wird zukünftig hauptsächlich in der Verkehrspräventionsarbeit in den Schulen eingesetzt. Der Simulator macht Verkehrsteilnehmern die Kräfte eines Aufpralls spürbar und sensibilisiert sie so, nicht auf das Anlegen des Sicherheitsgurtes – auch bei kurzen Fahrten – zu verzichten.

Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul testet den neuen innovativen Gurtschlitten, hier mit PHK Dirk Brandau
Foto: Mittelhessens Polizeipräsident Bernd Paul testet den neuen innovativen Gurtschlitten, hier mit PHK Dirk Brandau

 

Polizeipräsident Bernd Paul ist sich sicher:

„Wer einmal eine Fahrt mit dem Gurtschlitten gemacht hat, wird künftig auf den Gurt nicht mehr verzichten!“

 

Sie waren alle an der Entwicklung und Fertigung des neuen innovativen Gurtschlittens des Polizeipräsidiums Mittelhessen beteiligt
Foto: Sie waren alle an der Entwicklung und Fertigung des neuen
innovativen Gurtschlittens des Polizeipräsidiums Mittelhessen beteiligt

 

 

Video zur Einführung des Gurtschlittens auf den Facebookseiten der Polizei Mittelhessen 

 

 

Foto links: Ein Video zur Einführung des Gurtschlittens
auf den Facebookseiten der zwei rote Pfeile Polizei Mittelhessen

 

 

 

 

10 Jahre BOB

SAVE THE DATE! 10 Jhare BOB am 15. Sept. 2017

Zu seinem ersten großen Einsatz kommt der Gurtschlitten am Freitag, 15. September 2017 auf dem Aktionstag der Polizei anlässlich des 10-jährigen Geburtstages der Aktion BOB. Dann lädt das Polizeipräsidium Mittelhessen aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums der Aktion BOB - gegen Alkohol am Steuer, auf das Messegelände in Gießen ein. zwei rote Pfeile Mehr dazu

SAVE THE DATE!

 

 

Polizeipräsident Bernd Paul mit dem gelben BOB-Schlüsselanhänger

 

Foto links: Polizeipräsident Bernd Paul
mit dem gelben BOB-Schlüsselanhänger

 

Neben vielen Schülerinnen und Schüler der Oberstufen und Berufsschulen aus allen vier Landkreisen des Polizeipräsidiums Mittelhessen, ist auch die Bevölkerung zu diesem besonderen Verkehrspräventionstag eingeladen.

 

Wier möchten mit EUCH

10 Jahre „Aktion BOB“ feiern!!

Aktionsplakat von BOB

 

Foto rechts: Aktionsplakat zu BOB

 


Text: Guido Rehr / Bilder: Eberhard Dersch

 

#10jahrebob #1509BOB #BOB #savethedate

 

Ein Bericht dazu auf den Seiten der zwei rote Pfeile Polizei Hessen

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Weitergehende Informationen  zum Themaverkehrssicher-in-mittelhessen“ und Aktion BOB im Internet unter:

Internetadresse: 'www.verkehrssicher-in-mittelhessen.de'

 und zum Thema BOB zwei rote Pfeile hier sowie auf dieser gemeinsamen Aktionsseite.